Vorsicht: Kostenfalle

Schon längst haben bunte und schrille Werbebanner Einzug gefunden auf die Bildschirme von Smartphones und Tablets. Ganz anders als beim Internet-Surfen am heimischen Schreibtisch-PC ist schon das Anklicken von mobilen Werbeanzeigen mit Gefahren für Nutzerinnen und Nutzer verbunden. Hinter vielen scheinbar harmlosen Annoncen lauern Kostenfallen, die kaum als solche zu erkennen sind. Oft werden Apps beworben, ohne hinreichend deutlich zu machen, dass der Bezug mit Kosten verbunden ist. Wichtige Vertragsdetails erscheinen nur in kleiner Schrift. Oft führt ein einmaliges Herunterladen der Zusatzsoftware zu einem Abonnement, bei dem wöchentlich Forderungen in Höhe von bis zu 10 Euro anfallen können.

Die Anbieter ziehen das Geld unmittelbar über die Mobilfunkrechnung ein, häufig über Monate hinweg unbemerkt. Der Benutzer ist an dem Gerät eindeutig identifizierbar und löst durch eine Bestellung am Gerät mit wenigen Fingerzeigen eine Belastung seines Kundenkontos aus. Dazu bedarf es nicht einmal der Eingabe eines Namens oder sonstiger personenbezogener Daten durch den Nutzer.

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Buttonlösung

Seit dem 1. August 2012 sind Verbraucherinnen und Verbraucher bei Vertragsschlüssen an mobilen Geräten grundsätzlich besser geschützt. Die wesentlichen Vertragsdetails müssen übersichtlich dargestellt werden. Zudem müssen die Anbieter durch ein deutlich gestaltetes Bestätigungsfeld im letzten Bestellschritt zu erkennen geben, dass ein kostenpflichtiges Angebot vorliegt. Ein Vertrag gilt als nicht geschlossen, wenn diese Felder keinen eindeutigen Hinweis tragen wie "jetzt kostenpflichtig bestellen".

Drittanbietersperre

Dennoch kann das versehentliche Anklicken solcher Felder weiterhin zu unerwünschten Abrechnungen führen. Wer sich gar nicht erst in die Gefahr eines ungewollten Abonnements begeben möchte, sollte bei seinem Mobilfunkanbieter eine sogenannte "Drittanbietersperre" setzen lassen. Damit wird jeder Versuch eines Diensteanbieters unterbunden, die Mobilfunkrechnung zu belasten.

Weitere Informationen und einen Musterbrief zur Drittanbietersperre gibt es auf den Internetseiten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. 

TIPP

  • Lassen Sie an Ihrem Mobilfunkanschluss eine Drittanbietersperre einrichten, um sich vor ungewollten Abonnements zu schützen.

Schon heute lässt sich vieles bequem und einfach per Smartphone bezahlen, vor allem Fahrscheine im öffentlichen Personennahverkehr oder Online-Einkäufe über Apps. Voraussetzung für die Nutzung ist zumeist die Teilnahme an einem Zahlungssystem wie zum Beispiel Paypal oder mPass. Hier gilt es, die Zugangsdaten vor fremdem Zugriff zu schützen.

Der stationäre Einzelhandel setzt verstärkt auf das Bezahlen mittels NFC-Chips in Smartphones. NFC steht für Near Field Communication. Der Begriff bezeichnet eine drahtlose Technologie, bei der über kurze Distanzen hinweg Kontoinformationen zwischen Geräten ausgetauscht werden. Vor Ort im Handel oder im Restaurant kann gezahlt werden, indem man das Smartphone an ein entsprechendes Empfangsgerät hält. NFC ist noch umstritten. Bislang ist nicht abschließend geklärt, ob und inwieweit das Verfahren für rechtswidrige Zahlungsvorgänge missbraucht werden kann.

Bei mobilen Bankgeschäften sollte ebenfalls besondere Sorgfalt angewandt werden. Zugangs- und Transaktionsnummern (PINs und TANs) sollten unabhängig voneinander aufbewahrt werden. Befinden sich auf einem Gerät sowohl die Zugangs- als auch die Transaktionsnummern, können Fremde bei Verlust oder Diebstahl des Gerätes problemlos Überweisungen zu ihren eigenen Gunsten veranlassen.

Trojanische Programme oder Phishing-Seiten versuchen Zugangs- und Transaktionsnummern auszuspähen. Aus diesem Grund sollte man keine unbekannten Links in Emails anklicken und trotz Aufforderung keine Bankdaten eingeben. Die Buchungen auf dem Konto sollten regelmäßig überprüft werden.

TIPPS

  • Lassen Sie sich vor einem Vertragsschluss trotz des kleinen Bildschirms nicht dazu verleiten, nicht alle wesentlichen Vertragsbedingungen durchzulesen.
  • Schützen Sie beim mobilen Zahlen oder bei mobilen Bankgeschäften Ihre Zugangsdaten und Transaktionscodes vor fremdem Zugriff.